Zunftherberge war der Ochsen – Vom alten Meckesheimer Handwerk

Meckesheim war in seiner Vergangenheit ein gut situiertes Bauerndorf mittlerer Größe. Aber auch das Handwerk fehlte nicht in der Dreitälergemeinde:

1780 zählte man

  • 1 Chirurgen
  • 2 Bäcker
  • 1 Dreher
  • 3 Küfer
  • 15 Weber
  • 5 Maurer
  • 2 Metzger
  • 2 Müller
  • 1 Sattler
  • 4 Schildwirte (Ochsen, Hirsch, Lamm und Löwen)
  • 2 Schneider
  • 2 Schmiede
  • 7 Schreiner
  • 6 Schuster
  • 1 Wagner
  • 2 Zimmerleute

Die Handwerker waren damals in Zünften organisiert. Zunftherberge war der Ochsen. Es heißt in einem Protokoll von 1835, dass in Meckesheim seit 200 Jahren eine Handwerkerzunft besteht. 1837 wollte man die Meckesheimer Zunft nach Neckargemünd verlegt. Der damalige Zunftmeister war Schneidermeister Johann Adam Rapp. Er widersetze sich dieser Verlegung. Er schrieb folgendes an die „hochwohllöbliche Regierung“:

„Seit 200 Jahren bestehen die Zünfte im Orte Meckesheim, die ihre Rechte bisher ungestört ausübten, auch die Veränderung der Regierung, wo unser Ort noch zur Kurpfalz gehörte, wurden die Zünfte geduldet und ihrem Wirken unterstützt, zumal wo die Cent in unserem Orte war. Ich bitte daher wohllöbliches Amt, uns, wie seither üblich gewesen, die Meckesheimer Zünfte an Ort und Stelle zu belassen, indem ich auf Ihre wohlwollende Rückäußerung harre. Ihr gehorsamster Untertane Johann Adam Rapp, Zunftmeister.“

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