Sie sind seit 1354 die ersten namentlich bekannten Ortsherren von Mönchzell. Die „München von Rosenberg“ bestimmten mindestens 174 Jahre die Geschicke des kleinen Kraichgaudorfs. Von diesem Geschlecht könnte sogar der Name Mönchzell herrühren. 1337 wird Mönchzell nämlich noch als Wyelercellen (Weilerzell) erwähnt, 1354 dann als Mönchzell. In diesem Jahr hatten die „München von Rosenberg“ als Lehnsleute der Grafen von Katzenelnbogen Mönchzell zu Lehen erhielten. Ob diese Namens-These allerdings zutrifft, bleibt offen. Die Silbe „Zell“ im Ortsnamen spricht für eine mönchische Klause oder Einsiedlerzelle als Keimzelle Mönchzells, von der man Anfang des 20. Jahrhunderts noch Mauerreste im Mönchzeller Weiher im Hofgut Fellmann sah. Es wurde sogar gemutmaßt, sie könnten von einem Kloster herrühren. Die Sage erzählt, es sei als Männerkloster durch einen unterirdischen Gang mit dem benachbarten Nonnenkloster in Lobenfeld verbunden gewesen. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt.
Das Wappen ist eine Animation von Armin Buffy und Gerhard Ruby nach der Beschreibung des nicht mehr auffindbaren Wappens der Münch von Rosenberg zu Mönchzell.
Folgende Ortsherren des Geschlechts der Münch von Rosenberg sind für Mönchzell nachweisbar:
1354 bis 1363:
Lutz Mönch von Rosenberg, der auch Güter in Eberbach hatte, und Konrad Mönch von Rosenberg waren mit je einer Mönchzeller Dorfhälfte belehnt. Die Dorfhälfte von Lutz ging wohl 1363 auf Konrads Sohn Hans über. Konrad („Kunz“) vererbte seine Dorfhälfte 1386 an seinen Sohn Hans. Konrad war ab 1379 pfalzgräfischer Amtsmann auf der Burg Steinsberg. Er war der drittälteste von vier Brüdern und mit Anna von Riedern verheiratet. Diese Ehe blieb vermutlich kinderlos, zumindest ohne männliche Nachkommen. Konrad erwarb 1371 und 1382 auch in Dallau ansehnlichen Besitz.
1363 bis 1386:
Konrad und Hans Mönch von Rosenberg. Hans legte sich den Beinamen „zu Mönchzell“ zu („München von Rosenberg zu Mönchzell“). Er versetzte 1363 seine Dorfhälfte von Mönchzell an Albrecht von Venningen. Er wurde mit seinen Söhnen Henslin und Peter 1384 in die Reichsacht getan.
1386 bis 1387:
Hans Mönch von Rosenberg wird mit 1/2 Mönchzell belehnt, wie er es vom Vater Konrad geerbt hatte.
1387 bis 1400:
Dieter Mönch von Rosenberg wird ebenfalls mit 1/2 Mönchzell beerbt, die zweite Hälfte hält nach wie vor Hans Mönch von Rosenberg
1400 bis 1408:
Dieter Mönch von Rosenberg, der auch Ortsherr zu Kirchardt war.
1408 bis 1428:
Ruprecht Mönch von Rosenberg
1428 bis 1443:
Konrad Mönch von Rosenberg
1443 bis 1445:
Peter Mönch von Rosenberg und die Kinder seines verstorbenen Bruders Konrad
1445 bis 1450:
Peter von Menzingen vormundschaftshalber für die Kinder Konrads Mönch von Rosenberg
1450 bis 1476:
Ruprecht Mönch von Rosenberg
1476 bis 1491:
Ruprecht Mönch von Rosenberg stirbt 1476 erbenlos, so dass Konrad von Sickingen für die eine Hälfte des Dorfes und ein Zweig der Mönche von Rosenberg für die andere Dorfhälfte die Ortsherrschaft erhält
1491 bis 1498:
Konrad von Sickingen und die Mönch von Rosenberg teilen sich das Dorf. Nach den bischöflichen Visitationsakten von 1496 gehörte der Pfarrsatz den Mönch von Rosenberg. und war – wie von Anfang an – dem Heiligen Petrus geweiht.
1498 bis 1528:
Georg Prantner oder Brentner (genannt Veit Jörg), der im Pfaffenkrieg 1522 Hauptmann des Franz von Sickingen bei dessen pfälzischem Ritteraufstand war und Kunigunde Mönchin bzw. Münchin von Rosenberg. Unter der harten Herrschaft des Georg Prantner hatten die Mönchzeller wenig Gutes. Das zeigt ein Vertrag, der 1520 zwischen ihm und den Mönchzellern geschlossen wurde. In einem Gerichtsbeschluss vom 23. Juni 1520, der unter dem Vorsitz des Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz in Heidelberg zustande kam, ist viel von körperlicher Züchtigung die Rede.
Die Bezeichnung „Münchzell“
(vorherrschend bis ins 19. Jahrhundert) oder „Mönchzell“ findet sich erst ab 1354 und stammt von der damaligen Ortsherrschaft, den Herren Mönch von Rosenberg, ab. Bis dahin hieß Mönchzell Wyelercellen oder einfach nur kurz „Zell“. Der neue Ortsnamen Mönchzell erleichterte auch die Unterscheidung zum angrenzenden Langenzell. Die Mönch von Rosenberg waren ein niederadliges Geschlecht, das sich durch Lehens- und Dienstmannverhältnisse allmählich empor gearbeitet hat. Sie führten in ihrem Wappen einen barköpfigen Mönch mit ausgebreiteten Armen, der in der einen Hand drei Rosen, in der anderen einen Vogel hält. Sie sind seit dem 13. Jahrhundert auf der Burg Rosenberg bei Osterburken belegt. Sie waren Burgmänner der Dynasten von Rosenberg. Das hier abgebildete Wappen ist eine Animation.So ähnlich könnte das Wappen der München von Rosenberg ausgesehen haben.