Wer waren die zwei armen Frauen aus der Meckesheimer Cent, die 1475 auf dem Dilsberg als Hexe verbrannt wurden. Eine aus Mönchzell? Die andere Frau aus Meckesheim, Lobenfeld oder Wiesenbach? Der Dilsberg war der Ort des Strafvollzugs der Meckesheimer Zent für schwere Verbrechen. Es gibt Mönchzeller Hexensagen, die ich später noch erzählen will.
Alte Chronik berichtet
Matthias von Kemnat, der Chronist und Kaplan des Heidelberger Kurfürsten Friedrichs des Siegreichen schildert in seiner Lebensbeschreibung die Verbrennung der Hexen in Heidelberg und auf dem Dilsberg:
„Gott behüte uns, an solches Übel zu denken, geschweige zu vollbringenDiejenigen jedoch die man zu Heidelberg und auf der Meckesheimer Zent verbrannt hat ,halte ich nicht für so gar boshaft als die, von denen ich oben erzählte, denn sie bekannten, dass sie in der Goldfasten (= Fastenzeit) fahren (= auf dem Hexenbesen fliefen), Wetter machen, die Leute lähmen und es ist jedenfalls wunderbar, denn etliche Leute werden plötzlich lahm und es geschwiert (= als Geschwulst herauswachsen) aus ihnen Kohle, Stein, Borsten, Haare, Kreide und dergleichen. Und im Jahre 1475 verbrannte man zwei Frauen auf dem Dilsberg, von denen die eine bekannte, dass sie ihren Nachbarn im Kopf krank gemacht habe; denn sie habe sein Haar genommen und es in einen Baum geschlagen oder gestoßen. So lange das Haar darin war, hatte der Arme keine Ruhe in seinem Kopf. Das Haar in dem Baum fand man. Desgleichen bekennen sie, dass sie den Männern ihre Scham nehmen, dass sie keine Äpfel essen können. Wem das widerfährt, der nehme Quecksilber in ein Rohr oder Federkiel und trage es bei sich, so schadet ihm keine Zauberei. Das ist wahr. Aber von dem Fahren der Frauen in der Goldfasten halt ich wenig.“
Kemnat glaubte also nicht daran, dass die „Unholden“, wie er die Hexen nannte, auf einem Hexenbesen während der Fastenzeit durch die Luft fliegen.