1992 fing alles an. Die erste Sonnwendfeier wurde veranstaltet. Schon damals wollten wir mit diesem besonderen Fest zum Sommeranfang „altes Brauchtum” pflegen.
Die Sonnwendfeier findet immer beim Rückhaltebecken im Gewann
Katzengraben beim Flurbereinigungsstein in Mönchzell statt. Höhepunkt eines jeden Festes:
Die „Mönchzeller Feuerräder“ rollen brennend vom Katzengrabenhügel
rollen. Ein großes Sonnwendfeuer wird unmittelbar
beim Fest abgebrannt und Hexen treiben dabei ihr Unwesen. Filmisch festgehalten hat dies alles Regionalfilmer Arno Beckmann. Auf youtube ist der Trailer zu sehen.
Die Sitte des „Mitsommerfeuers“ gab es in Mönchzell bereits in den
Dreißiger und Vierziger Jahren. Im europäischen Raum gab es alte
Sonnwendbräuche mit den verschiedensten Bedeutungen. Die Absichten
dieser Feiern waren z.B. die Luft zu reinigen und böse Geister
zu verscheuchen. Andererseits sollten die Feuer auch der nun
auf ihrem Höhepunkt stehenden Sonne Beistand leisten. Neben auf
dem festen Boden emporlodernden Feuern waren die Läufe mit
brennenden Besen und Fackeln um und durch die Felder üblich.
Auch brennende Räder wurden von Höhen herabgerollt. Das Feuer
wurde umtanzt und von den jungen Leuten umsprungen, oft paarweise.
Auch Eltern sprangen mit ihren kleinen Kindern auf dem Arm
hindurch, wenn das Feuer niedriger geworden war. Das Überspringen
des Feuers sollte Gesundheit für das ganze Jahr bringen, vor
Fieber, Kolik und Rückenschmerzen schützen. Auch dem Vieh sollten
die Feuer die Krankheit fernhalten, wenn es durch oder um sie
getrieben wurde, oder über die erloschenen Kohlen, wenn auch erst
am anderen Morgen. Auch schmauste und zechte man beim Johannisfeuer.
Von hoher Bedeutung war das Johannisfeuer auch für die
Liebe. Wer nicht zum Zuschauen kam, der würde niemals heiraten,
hieß es. Das geschickte Überspringen der Mädchen galt als günstiges
Vorzeichen für baldige Verheiratung.