Allemihler Esel
Die Allemühler fuhren ihr Getreide mit Eseln statt mit Pferden zur Mühle.
Baiertäler Briggehossler
In Baiertal traf man sich am Feierabend auf der Brücke (Briggehossler = Brückenschaukler)
Balzfelder Krautköpf
In Balzfeld baute man gerne Weißkraut an.
Bommedaler Kröpfer
In Bammental gab es früher viele Kropfträger, wohl wegen des jodarmen Wassers.
Daischbacher Hutsche
Die Daisbacher nannten ihre Pferdefuhrwerke Hutsche statt Kutsche.
Dielemer Hoowe
Der Hoowe ist das Rebmesser, mit dem man in Dielheim in die Weinberge ging.
Dilschberjer Orgelklauer
Die Dilsberger mussten die von Heidelberger Heiliggeistkirche 1871 gekaufte Orgel auf Anordnung des Bezirksamtes wieder zurückgeben.
Epflbacher Kienstumpe oder Holzschuh
Die Epfenbacher konnten sich nur Holzschuhe leisten, in denen sie auffällig langsam gingen.
Eschelbrinner Stegstrecker
Die Eschelbronner versuchten die zu kurz geratene Brücke über die Schwarzach Richtung Mönchzell, mit einem Pferdefuhrwerk in die Länge zu strecken.
Gaiberjer Wellebriggl
Die Gaiberger verdienten ihr Geld früher mit Stückholz (Briggl), die beim Fachwerkbau mit Weller (Lehm) ausgefüllt wurden.
Ongellocher Haiwedder
Ein Gauangellocher schickte seinen Knecht nach Leimen in die Apotheke zum „Heuwetter“ kaufen. Er bekam eine Schachtel mit einer Fliege drin. Als er sie neugierig öffnete und davonflog bat er die Mücke „Haiwedder, flieg noch Angelloch, gell!“
Hoffemer Schleicher
Die Hoffenheimer sind Schleicher bzw. abgewandelt Blindschleicher, weil sie, so die Erzählungen, früher immer nachts nach Zuzenhausen geschlichen sind, um dort die Zuzenhäuser Mädchen heimlich zu treffen.
Horreberjer Sauerkrautler
In Horrenberg gab es früher meistens Sauerkraut zu essen.
Lowefelder Klouschterkrabbe
Auf den Feldern um das Kloster siedelten sich immer große Rabenschwärme an. Schwarz wie die Nonnen, die einstmals das Kloster bevölkerten.
Mauama Routschwänz
Die Mauermer mussten schon immer mit den ersten Vögeln, den Rotschwänzen, auf dem Feld arbeiten.
Mecksemer Rieweseckel
Die Meckesheimer bauten als erste Zuckerrüben an und verdienten damit eine Menge in ihre Geldsäcke.
Minischzeller Kiwlschisser
Die Mönchzeller waren so arm, dass sie keine Klos bauten, sondern ihre Notdürft in Kübeln verrichteten, die dann in der Lobbach entleert wurden. Kiwwelschissen nennen sich übrigens auch die Mosbacher.

Miggelocher Bischelbeck
Durch den Verkauf von Reisigbüscheln verdienten sich die armen Mückenlocher ein karges Zubrot.
Neckagminner Ölkrüg
In Neckargemünd gab es Ölmühlen (z.B. für Bucheneckern). Das Öl wurde in Tonkrüge gefüllt.
Nußlocher Mondspritzer
Die Nußlocher Feuerwehr rückte einmal aus, um den aufgehenden Mond zu löschen.
Raueberjer Woischlaich
In Rauenberg zog man nur zu gerne den guten Wein mit einem Weinschlauch in den Feierabendkrug.
Reischartsheiser Krautverscheißer
Schattheiser Esel
Die Schatthäuser wurden wegen ihrer Gutmütigkeit „Esel“ genannt, waren aber gar nicht mehr gutmütig wenn Burschen aus anderen Dörfern ihre geknoteten Taschentücher als Eselsohren aus der Tasche hingen ließen, wenn sie durch das Dorf gingen. Das gab Prügel.
Schwarzacher Zigainer
Sinsemer Wetzstoispucker
Ein Sinsheimer spuckte auf den Wetzstein für die Sense, obwohl er beim Schilfmähen knietief im Wasser stand.
Speschbacher Briggehossler
Auch in Spechbach traf man sich gerne an der Brücke, weil es sonst keinen Treffpunkt gab.
Diljemer Frösch
St. Ilgen besaß viele feuchte Wiesengründe mit vielen Fröschen.
Waibschter Käskuche
Die Waibstadter gingen immer gerne zum Adler nach Neidenstein, wenn dort Kerw war, weil der einen wunderbaren Käskuchen machte. Es wurde haufenweise Käsekuchen von den Waibstadter Stammgästen verzehrt. An einer Kerwe regnete es aber in Strömen und die Waibstadter blieben aus und der Adlerwirt auf seinen Käsekuchen sitzen. Die warf er aus dem Fenster und schrie: „Da habter eiern Keeskuche, ihr Waibschter ihr elendische!“.
Wimmerschbacher Russe
Beim Rückzug Napoleons waren Russen mit ihrer Kriegskasse in Waldwimmersbach einquartiert. Die Waldwimmersbacher machten sie betrunken und klauten die Kriegskasse.
Wissebacher Schisselhocker oder Sainäwwel
Der Schisselhocker ist eine Variante des Kiwwlschissers. Die Sainäwwel erklären sich wie folgt: Die Wiesenbacher Frauen fetteten früher ihre Kuchenbleche mit Schweinsnäbeln (= Brocken von Schweinespeck) ein.
Wisslocher Stehkräje
Wiesloch war Beamtenstadt und dort trug man Stehkrägen.
Zuzehaiser Briggehossler
In Zuzenhausen hosselte – schaukelte man auf der Brücke herum, die Treffpunkt für Jung und Alt war.