
1867
war ein besonderes Jahr.
- Russland verkauft Alaska an die USA für 7,2 Millionen Dollar
- Im Amtsbezirk Heidelberg herrschte die Tollwut („Hundwuth“)
- Die kaiserlich-königliche k.u.k. Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wurde geschaffen
- Im gesamten Großherzogtum Baden fand eine umfassende Flurbereinigung statt
- In Deutschland trat die Verfassung des Norddeutschen Bundes in Kraft
- In Hamburg erschien das Kapital von Karl Marx
- In Heidelberg wurde eine Drahtseilfähre über den Neckar bei der heutigen Stadthalle eröffnet
- Die Erbswurst wurde in Berlin erfunden
- Die Russin Suslowa wurde als erste Frau im deutschen Sprachraum an der medizinischen Fakultät der Universität Zürich promoviert

Die ersten Feuerwehren bildeten sich um 1850 in Deutschland. Eine Begeisterungswelle für freiwillige Feuerwehren schwappte durchs Land. Das war auch notwendig. Denn Feuersbrünste verwüsteten oft ganze Ortschaften, gerade auch in unserer Region war jeder Ort immer wieder davon betroffen. Zuletzt hatte 1859 ein Feuer das Meckesheimer Armenhaus für Kinder zerstört.

Meckesheimer Zwangsverpflichtungen
Das Gegenteil einer freiwilligen Feuerwehr waren behördliche Verpflichtungen zur Brandbekämpfung. Solche Verpflichtungen der Bevölkerung von Meckesheim zur Brandbekämpfung erfolgten noch um 1860. Den Bürgern wurde auch auferlegt und zur Anschaffung Löschgeräte wie Leitern, Haken und Feuereimer anzuschaffen.
Am 20. März 1867
war für die Meckesheimer mit solchen Zwangsverpflichtungen Schluss. Durch einen einstimmigem Gemeinderatsbeschluss unter dem damaligen Bürgermeister Kilian war bereits die Freiwillige Feuerwehr Meckesheim im Frühjahr gegründet worden. Am vom 20.März 1867 kam dann die ersehnte großherzoglich badische Genehmigung. Sie war mit einem Zuschuss von 300 Gulden zur Erstausstattung verbunden. Der Wehr traten sofort 62 Männer bei. Erster Kommandant wurde Heinrich Rothenhöfer.

Die Gründungswehr
war mit zwei Spritzen, drei Feuerleitern, drei Feuerhaken und 200 Feuereimern ausgesattet. Im Oktober 1867 kamen 60 Messinghelme für die Feuerwehrmänner dazu. Der Preis pro Helm betrug 4 Gulden und 12 Kreuzer. Schon damals wollten die Meckesheimer eine einheitliche Dienstkleidung. So war man in den Anfangsjahren bemüht die persönliche Ausrüstung mit Uniformen, Gurten, Seilen und Äxten durch Spenden zu finanzieren.
Bauern als Brandbekämpfer
In den wenigen vorhandenen Niederschriften aus dieser Zeit wird aber immer von ausreichender Ausrüstung und zufriedenstellendem Übungsbesuch berichtet. Die Meckesheimer Truppe bestand zum Großteil aus Landwirten, die für den örtlichen Einsatz auch tagsüber zur Verfügung standen.

1927: In den Goldenen Zwanzigern feierten auch die Meckesheimer
Da das 50jährige Jubiläum in den Ersten Weltkrieg fiel, konnte es nicht gefeiert werden. Um so größer sollten daher die Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag ausfallen. So fanden sich 1927 zum 60jährigen „Stiftungsfest“ 55 auswärtige Wehren mit annähernd 1700 Mann in Meckesheim ein. Es muss ein sehr erfolgreiches Fest gewesen, sein „zumal sich die Aufwendungen reichlich gelohnt haben“ – so die Chronik. Es war die Zeit der „Goldenen Zwanziger Jahre“, mit denen man in Deutschland den Zeitabschnitt bis 1929 bezeichnet. Der Begriff veranschaulicht den wirtschaftlichen Aufschwung der weltweiten Konjunktur in den 1920er Jahren und steht auch für eine Blütezeit der deutschen Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die „Goldenen Zwanziger“ wurden von der Weltwirtschaftskrise 1929 beendet.
1944: Der Weltkrieg erreicht die Kurpfalz
Das erste motorisierte Fahrzeug der Meckesheimer Wehr war ein umgebauter Lastwagen der Meckesheimer Firma Rudy. Im Protokoll für das Jahr 1944 ist nachzulesen, dass durch die Gemeinde ein Lastauto der Gebrüder Rudy gründlich überholt wurde, um es als Einsatzfahrzeug nutzen zu können. Das verringerte die Einsatzzeiten erheblich; denn von nun an mussten die Meckesheimer bei Einsätzen nicht mehr auf die Kameraden warten, die schon ein privates Fahrzeug besaßen.
Aufzeichnungen berichten über Einsätze nach Fliegerangriffen auf Meckesheim gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Immer wieder mussten die wenigen noch zur Verfügung stehenden Meckesheimer Feuerwehrmänner ausrücken, um in Mannheim beim Löschen von Bränden mitzuwirken und beim Bergen von Menschen und Habseligkeiten zu helfen.
Unsterstützt wurden die Männer von 1943 bis 1945 durch Frauen, die als „Feuerwehrhelferinnen“ aktiv waren. Eine zehnköpfige Frauengruppe wurde in den damals zum Feuerwehrdienst herangezogen.
Nach Kriegsende
Nach dem zweiten Weltkrieg waren Meckesheimer Reihen stark gelichtet. Die Mannschaftsstärke lag noch bei 30 bis 40 Mann. In den Vorkriegsjahren hatte sie 60 bis 70 Personen betragen.
1948
Die feierliche „Einholung“ der ersten motorisierten Spritze datiert auf den Dezember Ein Löschfahrzeug für acht Mann konnte in Betrieb genommen werden: Ein Opel Blitz, den die Meckesheimer Wehr heute noch besitzt.
Die Ära Kress
führte zu einer starken Verjüngung der Feuerwehrspitze. Zum Kommandanten wurde Fritz Kress II und zum Stellvertreter Theophil Fabian gewählt. Auch der Feuerwehrausschuss wurde deutlich jünger.
Katastrophenschutz seit 1959
Aus Luftschutzbeständen erhielt die Wehr 1959 ein Löschfahrzeug LF 16 TS und wirkt seitdem im erweiterteten Katastrophenschutz mit.
100 Jahre: Ebbe in der Feuerwehrkasse
Vom 23. bis 25. Juni 1967 feierte die Wehr ihr 100jähriges Jubiläum.
Vor dem damaligen Fest herrschte in der Feuerwehrkasse Ebbe. Damit die Meckesheimer Wehr überhaupt feiern konnte, benötigte sie ein Darlehen von der Gemeinde.
64 Wehren und 17 Kapellen nahm bei strahlendem Sonnenschein am Festumzug teil. Erstmals fand in Meckesheim eine Großveranstaltung auf dem heutigen Festplatz statt. Den hatten die Meckesheimer Kameraden unter erheblichen Mühen gemeisnam mit dem Meckeshheimer Bauhof selbst hergerichtet.
Das 100 jährige war für die Meckesheimer Wehr auch ein finanzieller Erfolg. Eine solide finanzielle Grundlage für die folgenden Jahre war geschaffen. Außerdem erhielt die Wehr neues LF16. Das Fahrzeug war erstmals mit drei Atemschutzgeräten ausgestattet. Der Gesamtpreis betrug 82.000 Deutsche Mark.
Die Ära Fabian
Mit dem großen Fest ging auch die Ära des Fritz Kress II als Kommandant zu Ende.
Er wurde Ehrenkommandant, und Theophil Fabian übernahm 1968 die Geschicke der Wehr als Feuerwehrkommandant. In der Hauptversammlung vollzog sich erneut ein Generationswechsel bei der Wehr. „Theo“ Fabian als technischer Leiter und Bernd Ellwanger seit 1965 in der Funktion eines Geschäftsführers bildeten eine harmonische Doppelspitze. Damit war der Grundstein für ein gutes Gedeihen auf viele Jahre gelegt.
Jugendfeuerwehr
Die Nachwuchsfrage bewog Ende der sechziger Jahre viele Wehren zur Gründung von Jugendabteilungen. Im alten Landkreis Heidelberg gab es 12 Jugendfeuerwehren, als im Frühjahr 1970 die Meckesheimer Verantwortlichen die Gründung einer Jugendgruppe angingen. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 4.5.1970 wurde der Antrag zur Gründung einer Jugendwehr stattgegeben. Harald Nöltner wurde erster Jugendfeuerwehrwart.
Mönchzell kommt 1974 dazu
Mit der Gemeindereform im Jahr 1974 und der Eingemeindung von Mönchzell musste auch die Struktur der Feuerwehr geändert werden. Erste Schritte hierzu waren ab 1974 gemeinsame Hauptübungen mit der Abteilung Mönchzell, jeweils abwechselnd in den Ortsteilen.
1979
Haus der Feuerwehr
Ein eigenes Heim konnte die Gemeinde Meckesheim der Feuerwehr lange Jahre nicht zur Verfügung stellen. So mussten die Fahrzeuge und Gerätschaften an mehreren Plätzen untergebracht werden. 1979 war es dann aber so weit. Die Gemeinde konnte das „Haus der Feuerwehr“ „Im Brühl“ an die Feuerwehrleute übergeben. Mit der Fahrzeug- und Gerätekonzentration im Haus der Feuerwehr war es der Wehr nun möglich, den Aufgaben als Stützpunktwehr im Gemeindeverwaltungsverband Elsenztal für die umliegenden Gemeinden nachzukommen.
112
Ebenfalls 1979 erfolgte die Einführung des kreisweiten Notrufes über die Telefonnummer 112. Deshalb erhielt die Wehr dann auch die erforderliche Funkausstattung im Haus der Feuerwehr sowie auf den Fahrzeugen. Funkmeldeempfänger ersetzen die bis dahin vorhandenen Sirenen.
1981
1981 erhielt man für den Katastrophenschutz vom Bund ein neues Löschfahrzeug LF 16 TS.
1982 konnte nach zähem Ringen mit den selbstbewussten Mönchzeller Kollegen die Satzung für die Gesamtfeuerwehr Meckesheim mit den Abteilungen Meckesheim und Mönchzell verabschiedet werden.
1985
Gold
Die ersten goldenen Leistungsabzeichen der baden-württembergischen Feuerwehren konnte die Abteilung Meckesheim 1985 mit zwei Löschgruppen erringen.
Schicksalsjahre
Schwere personelle Schicksalsschläge hatte die Wehr 1985 und 1986 zu bewältigen.
Gleich vier Todesfälle von Führungskräften der Meckesheimer Wehr darunter Kommandant Theophil Fabian und sein Stellvertreter Erwin Ehehalt mussten hingenommen werden. Anfang 1987 wurde Dieter Neininger zum neuen Kommandanten gewählt.Die neue Führungsspitze bestand mit der Organisation und Durchführung des 120. Geburtstages im Jahr 1987 die erste große Bewährungsprobe.
Bei den Festtagen wurde auch der Vorausrüstwagen in Dienst gestellt, der seit dem zur Unfallrettung im gesamten Gemeindeverwaltungsverband eingesetzt wird.
1989
konnte der Fahrzeugpark weiter modernisiert werden: Ein Mannschaftstransport- und Einsatzleitwagen der Marke Renault kam neu hinzu.
Die Wehr 1992 zum 125-Jährigen
Ein Festumzug mit 76 Gruppen und Musikzügen durch das sonnige Meckesheim bildete den Höhepunkt der Feierlichkeiten.
1992: Die Ära Grasse beginnt
Ende 1992 stand wieder ein Führungswechsel in der Feuerwehr Meckesheim an. Dieter Neininger gab die Führung der Abteilung Meckesheim berufsbedingt an Matthias Grasse ab. Auch der langjährige Geschäftführer Bernd Ellwanger beendete seine langjährige Arbeit im Feuerwehrausschuss. Die neuformierte Führungsmannschaft fand schnell zueinander.
Im folgenden Jahr konnte nach umfangreicher Planung ein neues Löschfahrzeug in Dienst gestellt werden. Seit September 1993 ist das LF16/12 im Einsatz und wird bis heute als Erstfahrzeug eingesetzt.
Konzertveranstalter
Neuen Boden betrat die Wehr mit der Durchführung einer volkstümlichen Großveranstaltung in der Auwiesenhalle. Über 1000 Gäste übertrafen alle Erwartungen und diese Veranstaltung wurde in den folgenden Jahren eine Dauereinrichtung.
Von den Jahren 1993/94 ist noch von den großen Hochwässern in Meckesheim zu berichten.
1995
25 Jahre Jugendfeuerwehr Meckesheim wurden 1995 gefeiert. Ein dreitägiges Fest rund um das Haus der Feuerwehr mit Großübung, Geschicklichkeitsturnier, Musik für jung und alt und umfangreicher Fahrzeugschau fand großen Zuspruch.
1998
Bei der gemeinsamen Hauptversammlung der Abteilungen Meckesheim und Mönchzell im Februar 1998 übernahm Matthias Grasse die Leitung der Gesamtfeuerwehr. Stellvertreter wurde Gunter Dörzbach. Sie lösten Dieter Neininger und Eike Dörzbach ab, die nicht mehr zur Wahl standen.
1999
errangen wieder zwei Gruppen das goldene Leistungsabzeichen Baden Württemberg.
Nach einem Blitzschlag ins Haus der Feuerwehr wurde die Alarmierung der Abteilung Meckesheim als zweiter Wehr im Kreis komplett auf digitale Alarmierung umgestellt.
Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Peter Michels und Bürgermeister Manfred Koch wurde eine 5 Jahresplanung zur Beschaffung von Fahrzeugen aufgestellt, die zukunftweisend sein sollte!
2001
trug die Fahrzeugplanung aus dem Jahr 1999 erste Früchte. Ein Gerätewagen-Transporter wurde in Dienst genommen.
Dieses Fahrzeug bestand im Jahr 2002 seine große Bewährungsprobe als 15 Meckesheimer gemeinsam mit vielen Kameraden aus dem Rhein-Neckar-Kreis 5 Tage in Riesa/Sachsen im Einsatz waren. Eine Oderflut hatte ganze Landstriche in Seen verwandelt und die Meckesheimer halfen wie alle dort eingesetzten Kräfte mit allem was sie dabei hatten bis an ihre körperlichen Grenzen.
2003
Große Volksmusikveranstaltungen
gingen in den Folgejahren als Publikumsmagnete mit guten Ergebnissen über die Bühne.
Als 2005 die 10. Veranstaltung über die Bühne ging, hatten sich schon etliche Stars aus Funk und Fernsehen in Meckesheim die Hand gegeben… so z.B. Rex Gildo, Drafi Deutscher, Freddy Breck, Thony Marshall, Kristina Bach, und…..
2006
2007
wurde die Feuerwehr Homepage zum Kameradschaftsabend 2007 in Betrieb genommen.
2017 Fahnenenthüllung
