Der gestrige Dienstag (22.11.16)sorgte in der Meckesheimer Germannsiedlung für Aufregung und Turbulenzen. Grund war der abrupte Baustopp, den die Richter am Mannheimer Verwaltungsgerichtshof überraschend verkündet hatten.
Weitere Arbeiten trotz Baustopp für Flüchltingssiedlung
Bereits um 9 Uhr erreichte fundsplitter eine aufgeregte Meldung von vor Ort. Die Situation beim Containerdorf sei soeben, 9 Uhr, am Eskalieren. Trotz gerichtlichen Baustopps seien bereits um 7.30 Uhr mindestens sieben Arbeiter zur Baustelle gekommen, um verschiedene Arbeiten zur Fertigstellung der Containersiedlung durchzuführen: Arbeiten zur Fassadenverkleidung sowie Tiefbau- und Blechnerarbeiten.
Einer der klagenden Unternehmer werde dort bedroht. Er habe die polnischen Bauarbeiter auf ihren Verstoß gegen die gerichtliche Einstellung der Arbeiten angesprochen. Er wollte Fotos von den durch Germanns Arbeitern fortgesetzten Bauarbeiten machen.
Germanns Vorarbeiter droht Fotografen Schläge an
Der Vorarbeiter der polnischen Firma habe dem Fotografen daraufhin Schläge angedroht sowie einen „Besuch all seiner Arbeiter auf dessen Grundstück“.
Die Arbeiten wurden anschließend vom Germann-Bautrupp unbekümmert fortgesetzt. Nunmehr habe ein weiterer Unternehmer bei Verwaltungsleiter Uwe Schwarz im Meckesheimer Rathaus angerufen und auf den Baustopp des Verwaltungsgerichtshofes hingewiesen. Das Rathaus habe sofort das Landratsamt informiert. Dort sei wohl aber niemand Zuständiges erreichbar gewesen.
Rathaus informiert Landratsamt
Auch Bürgermeister Brandt sei informiert. Brandt habe die Verfügung des Landratsamtes an der Unterkunft verlesen.
Die Entwicklung zeigt, wie bedrohlich die Entscheidung des VGH für Germann offenbar ist. So wie sich die Dinge darstellen, könnte es sein, dass er Hunderttausende in den Sand gesetzt hat. Wird Germann also versuchen, die Containersiedlung mit allen Mitteln zu Ende zu bauen, weil ansonsten vielleicht er selbst finanziell am Ende ist?
Behörden vor Ort stellen Bau ein
12.16 Uhr: Das Baurechtsamt teile mit, dass es die Baueinstellung veranlasst habe. Die Unternehmer sind vor Ort und berichten Folgendes: Nachdem die Behörde vor Ort die Verfügung erlassen habe, seien alle Arbeiter von der Baustelle verschwunden. Aber nur kurz. Sie hätten unmittelbar danach die Arbeiten wieder aufgenommen.
Anwältin informiert Polizei
Meldung von 15.30 Uhr: Germann ignoriere die Baueinstellung. Die Polizei sei darüber von Rechtsanwältin Dr. Andres, Heidelberg, informiert worden. Sei aber nicht erschienen. Keiner der Zeugen habe ein Eingreifen der Polizei feststellen können. Folgende Frage wird aufgeworfen: Wenn Germann sich so verhält, zeigt er damit nicht, dass ihm die gewerberechtliche Zuverlässigkeit fehlt, um so ein Lager zu betreiben?
18 Uhr
Resümee und Rückblick
Sämtliche Arbeiten seien von mehreren unabhängigen Zeugen beobachtet worden. Auch der Investor Germann selbst sei mehrfach auf der Baustelle gewesen und habe die Fortführung der Arbeiten ebenfalls verfolgt.
Ein Unternehmer: Wir stellen uns die Frage, warum niemand Germanns rechtswidrigem Treiben Einhalt gebietet?