Alles gut in Meckesheim!? Moos und der Asylkreis zu Flüchtlingen und Finanzen

Zwei Mitteilungen im gewöhnlich eher drögen Amtsblatt der Gemeinde Meckesheim fordern zum genaueren Hinschauen auf.

Der abgewählte Bürgermeister Moos verabschiedet sich mit einem Grußwort und der Meckesheimer Asylkreis begrüßt die Flüchtlinge, die in Kürze in den Germann-Containern „Zuflucht“ finden sollen.

Gegen Ende Oktober kämen 200 männliche Flüchtling aus Afghanistan und Gambia nach Meckesheim. Sie würden von ehrenamtlichen Helferinnen aus Sinsheim betreut, die schon angekündigt hätte, dass sie ihre Flüchtlinge nicht alleine von Sinsheim in die Meckesheimer Containerumsiedlung umziehen ließen. „Wir ziehen mit denen um und betreuen sie ins Meckesheim weiter. Sie sind uns ans Herz gewachsen. Es sind alles gute Leute. Ihr Meckesheimer werdet sehen, die Angst vor denen ist völlig unbegründet!“

Die Botschaft von den „Alles-gute-Leuten“ ist sicherlich gut gemeint, aber etwas treuherzig, wie ein Blick in die Sinsheimer Ausgabe der RNZ vom 8.6.2016 zeigt. „Tumulte in Sinsheimer Flüchtlingsheim: Kreis verstärkt Sicherheitsdienst“, titelte die RNZ. Bei einer Schlägerei gab es acht Verletzte, darunter einen Schwerverletzten.

Der Artikel kann auf RNZ-online unter diesem Link nachgelesen werden:

http://www.rnz.de/nachrichten/sinsheim_artikel,-Tumulte-in-Sinsheimer-Fluechtlingsheim-Kreis-verstaerkt-Sicherheitsdienst-_arid,197741.html

Frau Wolber ist eine viel zu intelligente Frau, um nicht zu erkennen, dass es unter 200 Flüchtlingen genauso wenig nur „gute Leute“ gibt, wie unter 200 Deutschen. Das dürfte der Grund sein, dass sie das in kindlich naivem Tonfall gehaltene Schreiben, eben nur zitiert hat. Auch Frau Wolber ist bekannt, dass die Situation der Flüchtlinge besonders problembeladen ist. Die liberale und tolerante Kultur Deutschlands ist für die meisten von ihnen eine völlig neue Welt, die viele Geflüchtete überfordert. Auch ist die katastrophale Wohnsituation im Germannschen Containerblock eher als aggressionsfördernd einzustufen, denn als befriedend. Wer möchte hier schon wohnen?

germann21

germann09

Moos‘ Abschiedsbotschaft

Auf den ersten Blick ebenfalls treuherzig erscheint der Abschiedsgruß von Nochbürgermeister Moos. Aufmerksamen entpuppt er sich schnell als gezielt gezündete Nebelkerze. Herr Moos ist ein viel zu intelligenter Mann, um nicht an jedem Wort seiner Abdankungsbotschaft gefeilt zu haben. Er sei stolz auf das Erreichte. Meckesheim sei schöner, selbsbewusster und besser strukturiert als zu Beginn des Jahrtausends. Er verweist auf „geordnete Finanzen“ die Zukunftsprojekte ermöglichten.Er will Bürgern und Verantwortlichen weiterhin respektvoll begegnen. Den Verwantwortlichen habe er nicht nur seinen Rat angeboten, sondern auch die Hand gereicht.

In blumigem Stil weist Moos nach seinem Jahrtausend-Selbstlob darauf hin, was die „geordneten Finanzen“ alles „erlauben“. Der Leser staunt. Ist das derselbe Moos, der just eben noch auf seiner letzten Gemeinderatssitzung ein unter dem Teppich gehaltenes Finanzloch in der Gemeindekasse offenbaren musste? Ein Finanzloch, das Insider auf bis zu 800.000 Euro schätzen.

Und: Spricht da genau der Mann von „Handreichung“, der die Einarbeitung seines Nachfolgers ins Amt öffentlich abgelehnt hat?

Auch hierzu Auszüge aus einem Bericht der RNZ vom 28.9.16 (Alte Projekte belasten den Meckesheimer Haushalt), der sich mit Moosens Selbstwahrnehmung bzw. -darstellung nicht in Übereinstimmung bringen lässt:

Stimmen aus dem Gemeinderat laut RNZ:

  • Clemens Heck: „Unser Nachhaken war also berechtigt.“
  • Jürgen Köttig: „Das ist untragbar.“
  • Inge Hanselmann: „Haben wir überhaupt so viel Geld?“

Der Link zum Nachlesen:

http://www.rnz.de/nachrichten/region_artikel,-Alte-Bauprojekte-belasten-nun-den-Meckesheimer-Haushalt-_arid,224677.html

Fazit

Wer den Bürgern ein Finanzloch von geschätzten 800.000 Euro als „geordnete Finanzen“ und die Verweigerung einer geordneten Amtsübergabe als ein „Die-Hand-Reichen“ verkaufen will, muss sich fragen lassen, ob es nicht genau diese vernebelnde Sichtweise war, die die Bürger veranlasste, Moos in die Rente zu schicken.

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