Als der Lanz noch tuckerte

Bis in die 1970er-Jahre wurde auf den Mecksheimer und Mönchzeller Feldern zum Teil noch mit vorgespannten Pferden, Ochsen oder Kühen gearbeitet. Als 1953 der Lehrer in der Schule vom Einsatz von 100-PS-starken Bulldog-Maschinen in den USA berichtete, konnten die Kinder das kaum glauben. Denn in Meckesheim war zu dieser Zeit nur ein 12-PS-Lanz bekannt, mit dem ein fortschrittlicher Bauer durchs Dorf tuckerte und die für den Lanz typischen kreisrunden Loopings fabrizierte.

Doch seit 1950 war die motorisierte Technik unaufhaltsam im Kommen. „Landmaschinen Kirsch“ aus Meckesheim vertrieb als örtlicher Händler die robusten Traktoren, die heute als Liebhaberstücke gefragt sind. Man erkennt sie am typischen Klang und spürt ganz direkt, welche Kraft in ihnen steckt. Ihre Technik war noch durchschaubar, und bei Wartungs- und Reparaturarbeiten wurde selbst Hand angelegt; bei den alten Hanomag, Allgaier-, MAN-, IHC-, Kramer- oder Lanz-Modelle und wie sie alle heißen. Sie taten zuverlässig ihren Dienst. Furche auf Furche zogen sie den schmalen Pflug durch die Ackerfläche mit der ausgewachsenen Wintergerste; auch Grubber, Egge und Rolle kamen zum Einsatz. Eine Sämaschine, ein Heuwender waren damals hochmodern. Ein Hänger gehörte dazu. Noch heute demonstrieren die Schlepperfreunde Nordbaden wie die Bauern vor mehr als 50 Jahren den Boden bestellt haben.

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