Merkels Flüchtlingspolitik strahlt bis in die kleinsten Gemeinden aus. So ist man im 5000-Seelendorf Meckesheim in Sorge wegen eines geplanten Containerdorfes für über 200 Flüchtlinge im Industriegebiet. Wird es gebaut – und daran besteht kein Zweifel – werden dort im Oktober diesen Jahres keine Familien, sondern vor allem junge Männer einziehen. Die Meckesheimer Räte haben auf einen – rechtlich aussichtslosen – Widerspruch gegen die vom Landkreis einem Privatinvstor erteilte Baugenehmigung verzichtet. Und das war richtig: Kriege, die man nicht gewinnen kann, sollte man nicht führen. Aber: Die Meckesheimer Räte haben zuvor mit überwältigender Mehrheit zwei Mal dem Vorhaben die Zustimmung versagt. Die unwürdige Unterbringung der Flüchtlinge und die Sorge um die Zukunft im Ort waren für ihre Opposition gegen den Landkreis entscheidend. Damit haben sie ein mutiges politisches Signal gesetzt. In Zeiten, in denen „besorgte Bürger“ von den Mainstream-Medien vorschnell in die dunkle Ecke geschoben werden, verdient das Verhalten der Meckesheimer Räte Respekt; quer durch alle Fraktionen. Und: Die Meckesheimer Räte waren klug: Die politische Verantwortung für etwaige Auswüchse, welcher Art auch immer, liegt jetzt ausschließlich beim Landkreis. Das wird den Meckesheimer Räten ihre Sorgen nicht nehmen. Sie fürchten sich vor dem braunen Schweinskopf auf dem Baugelände genauso wie vor Übergriffen, wie sie jüngst in Sinsheim erfolgten. Aber sie haben offen, mutig und klug gehandelt. Mehr konnten sie in diesem ihnen von außen aufgezwungenen Fall, in dem es die richtige Entscheidung schlichtweg nicht gab, sondern nur zwei falsche, nicht tun.Daher: Hut ab vor den Meckesheimer Räten.
Die Bürger, die den Rat jetzt vehement kritsieren, seien an ein kluges politisches Zitat von Charles de Gaulle erinnert. „Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als ständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.“