Wem gehörte die Burg?
- Die Grafen von Lauffen erbauten die Burg auf dem Dilsberg Mitte des 12. Jahrhunderts.
- Im 14. Jahrhundert befand sie sich im Besitz der Pfalzgrafen bei Rhein. Ruprecht I. erweiterte die Befestigung und ließ eine Siedlung um die Burg herum anlegen.
- In den Kriegen des 17. Jahrhunderts war die Burg schwer umkämpft – eingenommen wurde sie nur einmal während des Dreißigjährigen Krieges, zerstört jedoch nie.
- Mit dem Ende der Kurpfalz anfangs des 19. Jahrhunderts fiel die Burg an das Land Baden und diente als Staatsgefängnis.
- In der folgenden Zeit war die Anlage dem Verfall preisgegeben und wurde als Steinbruch genutzt.
- Im 20. Jahrhundert nahm das historische und touristische Interesse an Dilsberg wieder zu. Die mittelalterliche Burg wurde teilweise rekonstruiert. Das einzige vollständig erhaltene Gebäude, das Kommandantenhaus, wurde zum Kulturzentrum umgebaut.
Wozu diente die Burg?
Sie diente in der Hauptsache zwei Zwecken:
- Vom kurpfälzischen Unteramt Dilsberg aus wurden die Dörfer der Reichartshausener Zent (seit 1401 bezeugt) und der Meckesheimer Zent (wohl zeitgleich) für das kurpfälzische Oberamt Heidelberg beaufsichtigt, regiert und verwaltet. War der Dilsberger Amtmann verhindert, wurde er durch den Meckesheimer Zentgrafen als „Amtsverweser“ vertreten.
- Der Dilsberg war bei Rechtsstreitigkeiten von Untertanen gegen die Zentgrafen der Meckesheimer oder Reichartshausener Zent oder gegen die adeligen oder kirchlichen Dorfherren die erste Instanz, zweite Instanz war das Oberamt Heidelberg. Bei Streitigkeiten von Untertanen übten die adeligen Dorfherren, wie z.B. in Mönchzell, selbst die niedere Gerichtsbarkeit aus. Für Schwerkriminalität war das Oberamt in Heidelberg erste Instanz.